Naturgarten Dickert
 

Eidechsen und Schlangen

 

Um einzelne Eidechsen- und Schlangenarten wirklich effektiv zu schützen und sie im Garten dauerhaft ansiedeln zu können, sollte man sich zuallererst mit den Lebensgewohnheiten der jeweiligen Art vertraut machen. Kennt man ihre Ansprüche und richtet ihnen den passenden Lebensraum ein, so steht einer Zuwanderung und Ansiedlung der in der näheren Umgebung vorkommenden Arten nichts im Wege. Mit etwas Glück, bildet sich im Garten eine neue und dauerhafte Population.

Da es auch bei mir in der näheren Umgebung immer mehr und immer größere monotone Flächen gibt und auch Gärten immer mehr nach "menschlichem Ordnungswahn" aufgeräumt werden, versuche ich seit 2014 verstärkt für diese kleinen Echsen eine Lebensgrundlage im Garten zu schaffen. Nicht ganz so einfach ist es für mich die einzelnen Tiere zu bestimmen, da es doch sehr unterschiedliche Farbvarianten gibt und sie im Garten, bedingt durch den Verfolgungsdruck der vielen Hauskatzen, recht scheu sind und mir zum fotografieren nur ein Handy zu Verfügung steht, mit dem ich natürlich meistens nicht dicht genug an mein gewünschtes Objekt herankomme. Die erste Eidechse die ich im Garten entdecken konnte, war die "Waldeidechse". Sie ist wohl die noch am häufigsten anzutreffende Eidechsenart in unserer Gegend. Da sie Lebendgebärend ist, vermehrt sie sich bei geeignetem Umfeld recht problemlos. Ganz anders verhält es sich bei meiner zweiten Art, der "Zauneidechse", die richtigerweise Sandeidechse heißen müsste, denn sie bevorzugt sandige Böden in die sie sich Höhlen gräbt und die sie auch zur Eiablage braucht. Diesen Lebensraum findet sie kaum noch vor und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sich ihre Zahl ständig verringert. Aus diesem Grund konnte ich einen vorhandenen Sandhaufen, der an einer ungünstigen Stelle liegt und noch vom Hausbau übrig geblieben war, nicht entfernen, da er zwischenzeitlich zum Lebensraum der Zauneidechsen wurde.

 

Um der bestehenden Wohnungsnot der Zauneidechsen Abhilfe zu schaffen, habe ich vor zwei neue Sandbereiche zu erstellen, in die sie dann hoffentlich auch einziehen und als neuen Lebensraum annehmen.   

Als weiteren Gast im Garten gibt es bei mir die "Blindschleiche", die in Wirklichkeit eine Eidechse ohne Beine ist. Sie ist genau wie die anderen Eidechsen, vollkommen harmlos. Sie liebt gute Versteckmöglichkeiten und sehr viel Totholz im Garten und ist bei mir bei schwül-warmer Witterung am ehesten anzutreffen. Leider ist sie aber auch eine recht leichte Beute der Katzen, weshalb ich verstärkt Katzensichere Bereiche anlege.

Schlangen waren im Garten in der Anfangszeit kein Thema, sie kamen schlichtweg nicht vor. Nachdem sich aber ihre gewünschten Beutetiere ansiedelten und sie immer mehr geeignete Versteckmöglichkeiten vorfanden, wanderten die Ersten ein. Hier war es die "Ringelnatter", die ich als erstes beim Jagen nach Fröschen im Teich beobachten konnte und diese Beobachtung war doch recht kurios, denn Aufmerksam auf sie bin ich erst durch das laute Rufen eines Frosches geworden. Das Rufen hörte sich vollkommen fremd an, so dass ich mich freute und dachte es hat eine neue Art den Teich besiedelt. Als ich der Sache aber auf den Grund gehen wollte und die Stelle des Geräusches lokalisiert hatte, bot sich mir ein doch sehr erschreckendes Bild. Ich bog ein paar Zweige einer kleinen Weide, die dicht am Ufer stand, auseinander und da konnte ich einen hilflosen Teichfrosch sehen, der schon mit einem Bein im Rachen einer großen Ringelnatter steckte. Die Schreie waren eindeutig "Hilferufe" und keine neue Art wie ich vermutet hatte. Die Schlange war durch meine Anwesenheit natürlich etwas verdutzt und hatte nach etwa 5 Sekunden den Frosch wieder freigelassen und Beide verschwanden schnellstens im Teich. Dem Teichfrosch hatte ich zwar das Leben gerettet, aber der Ringelnatter ihr Mittagessen verscheucht. Seit dieser Zeit kann ich aber auch immer wieder die Schlangen beim Frösche Fangen (meistens in der Mittagszeit) im Teich beobachten und bin fasziniert wie gut sie schwimmen können und wie geschickt sie auf Beutezug gehen.

Seitdem ich der Ringelnatter vermehrt geeignete Plätze für ihre Eiablage anbiete, sehe ich des Öfteren auch Jungtiere im Garten und freue mich über ihre wachsende Zahl :-)