Verschiedenes
Überall wird über das Insektensterben und die schwindende Artenvielfalt berichtet. Schlimm nur, dass mal wieder nur Geld und Gewinnsucht über die Interessen und das Wohlbefinden der Bevölkerung gestellt werden, anstatt nach den wahren Ursachen zu forschen! Denn das was zur Zeit unsere Insektenwelt tötet, wird auf kurz oder lang uns selbst gefährden und vielleicht sogar umbringen! Selbst im Naturgarten konnte ich eine deutliche Veränderung innerhalb der letzten 5 bis 6 Jahren erkennen. Auch wenn hier keinerlei Chemie eingesetzt wird, so ist er doch nur eine kleine Insel. Und davon gibt es viel zu wenige um den einmal in Gang gesetzten Prozess der negativen Veränderung zu stoppen. Wir sollten schnellstens, auch im Sinne unserer Nachkommen, versuchen die Fehler abzustellen! Nach meiner persönlichen Erfahrung sind nachfolgend die wichtigsten Änderungen aufgeführt um das Insektensterben abzustellen: - Kompletter Chemieverzicht auf möglichst allen Flächen - Keine riesigen monotonen Flächen anlegen - Die vorhandenen Flächen nicht überdüngen - Wiesen nicht zu früh abmähen und Seitenstreifen stehen lassen Wenn wir diese Punkte innerhalb kürzester Zeit ändern, haben unsere Insekten und letztendlich auch wir noch eine Chance! | Nach dem Regenschauer tanken hier im Garten verschiedene Insekten und Käfer neu auf - doch leider sind solche Bilder rar geworden |
Ein großes Anliegen war für mich, den Garten auch für die in der näheren Umgebung vorkommenden Eidechsen und Schlangen attraktiv zu gestalten, um diesen Arten auch eine Überlebenschance zu geben. Doch leider musste ich schnell erkennen, dass es viel zu viele natürliche Feinde im Garten gibt. Einer der größten ist zweifelsfrei die Hauskatze, was ich an der eigenen Katze deutlich sehen konnte. Und da der Garten mit seiner Vielfalt wie ein Magnet auf alle Katzen in der Nachbarschaft wirkt, waren all meine Bemühungen eine stabile Eidechsen- und Schlangenpopulation im Garten aufzubauen, vergebens. Also untersuchte ich welche Arten es vor Ort noch gibt und machte mich mit deren Lebensgewohnheiten vertraut. In den letzten drei Jahren setzte ich mein gewonnenes Wissen gezielt ein, um geeignete Lebensräume für die unterschiedlichen Arten im Garten zu schaffen. Ich musste sicherstellen, dass die Tiere bei einem Angriff auch genügend Fluchtmöglichkeiten vorfinden. Heute hat sich die Anzahl vervielfacht und es freut mich zu sehen wie ihre Zahl weiter ansteigt. | Eidechsen lieben solche Steinhaufen wo sie sich verstecken und auch sonnen können |
Rehwild im Garten
Eine Tiergattung hat sich mittlerweile den Garten als ständigen Lebensraum auserkoren, das Rehwild. Es besucht sogar tagsüber den Garten und hinterlässt seine Spuren die nicht immer wirklich schön sind, wie man auf dem linken Bild deutlich erkennen kann. Hier hat ein Rehbock sein Revier markiert und so manches Bäumchen musste schon sein Leben lassen. Auf der anderen Seite freut es mich natürlich, denn wer kann schon Rehe im eigenen Garten sehen?!
Reviermarkierung durch Rehbock | Reh im Garten | Junges Reh im Garten |
Stechmücken
Zur Zeit nehme ich an einer wissenschaftlichen Untersuchung teil, wo es um die Bestimmung der einzelnen Mückenarten vor Ort geht. Dazu wird in festen Zeitabständen eine Falle mit Lockstoff im Garten aufgestellt um die Mücken zu fangen. Da an vielen Plätzen im ganzen Land diese Fangaktion zeitgleich stattfindet, können Rückschlüsse auf Art und Verbreitung geschlossen werden. Das Ergebnis werde ich zum Schluss hier an dieser Stelle veröffentlichen. Fangergebnis: Bei den gefangenen Stechmücken handelt es sich ausschließlich um einheimische Arten. Die vorhandene Artenvielfalt der gefangenen Insekten ist erstaunlich hoch, was auf recht gute Lebensbedingungen für die jeweilige Art schließen lässt. | Stechmückenfalle |
Schmetterlinge im Garten Da sich mittlerweile immer mehr Schmetterlinge im Garten einfinden und anscheinend auch wohl fühlen, habe ich beschlossen ihnen eine eigene Kategorie zu geben. Ich werde versuchen alle vorkommenden Arten mit kleinen Eckdaten aufzulisten. Wenn Sie mehr erfahren möchten einfach auf das Bild klicken, oder "Schmetterlinge" anklicken! | |
Turmfalken Da in einer Nachbarscheune sich ein Turmfalkenpaar den aufgehängten Nistkasten mit einem Schleiereulenpaar teilte, kam mir die Idee der Montage einer eigenen, speziell für Turmfalken angefertigten Nisthilfe am Wohnhaus. Innerhalb kürzester Zeit, zogen die Falken ein und sind, bis auf einen Sommer, in jedem Jahr mit ihrem Nachwuchs erfolgreich. Weit über fünfzig Jungtiere wurden bis heute schon aufgezogen, was mich sehr freut :-) Wenn Sie mehr erfahren möchten, einfach "Turmfalken" anklicken! | Turmfalkennisthilfe mit Jungtieren |
Hornissen
Ursprünglich für Fledermäuse erstellt, besiedelten aber sehr schnell Hornissen den aufgestellten Kasten. Und so baute ich ein seitliches Fenster mit Klappe ein, um rechtzeitig zu Wissen wer im Winter oder Frühjahr die Nisthilfe besetzt. Abgesehen von kleinen Unterbrechungen, waren es in erster Linie aber die "Hornissen" die hier ihr Heim hatten. 2016 war für die Hornissen kein erfolgreiches Jahr. Von ursprünglich fünf Hornissennester, überlebten bis zum Herbst nur zwei Stück im Garten, wovon auch noch eines vom Fuchs oder Waschbär ausgegraben und vernichtet wurde. Das zweite Nest befand sich im Hornissenkasten. Hier sind sie natürlich viel besser vor möglichen Räubern geschützt, es sei denn, der Kasten fällt bei Sturm um... und genau dass passierte im Herbst. Somit konnte ich gleich einen Selbsttest machen, denn liegen bleiben konnte er ja nicht, also musste er wieder aufgestellt werden. Und wer Hornissen kennt, der weiß, dass sie auch in der Dämmerung und sogar nachts aktiv sind. Wenn man sie in Ruhe lässt, kann man sich dem Nest ohne Probleme bis auf ein - zwei Meter nähern. Ich musste aber den Kasten anfassen, woraufhin mich sofort die Wächter, die immer auf umliegenden Ästen und am Eingang sitzen, attackierten und angriffen, was zur Folge hatte, dass einige der lieben Tierchen mit ihrem Stachel an meinen Händen und selbst durch die Kleidung zum Ziel kamen und mich stechen konnten. Wespenstiche hatten ich ja schon einige ab bekommen, aber jetzt hatte ich den direkten Vergleich und kann bestätigen, dass der Unterschied nicht sonderlich groß... aber schmerzhaft ist ;-) | Bewohnter Hornissenkasten |
Umgefallenes Haus kurz vor dem Aufstellen ;-) | 2017 bezog eine neue Königin den Nistkasten. Durch Krankheit oder Tod der Königin, starb aber der Nachwuchs und die komplette Brut ab. Weitere Hornissennester konnte ich im Garten nicht finden, obwohl zahlreiche Hornissen auf ihren Beutezügen im Garten zu beobachten waren. 2018 wurde der Nistkasten erneut von einer Hornissenkönigin besetzt und so konnte sich über den Sommer hin ein neuer, starker Staat entwickeln. Die Hornissen waren den ganzen Sommer über bei ihren Beutezügen auf Fliegen und Wespen im Garten zu beobachten. 2019 war für die Hornissen ein gutes Jahr. Ein neues sehr starkes Volk bewohnte den Nistkasten und konnte im September ihre jungen Königinnen zum Hochzeitsflug entlassen. Kurz darauf machten sich Waschbären am Kasten zu schaffen und zerstörten einen Teil des Nestes. Zum Glück war da die neue Generation schon ausgeflogen :-) 2020 Nach der Waschbär Attacke verkleinerte ich den Einflugschlitz. Zuerst dachte ich Wespen hätten den Kasten belegt, aber bei der Reinigung im Winter konnte ich doch ein großes Hornissennest entdecken was mich sehr freute, denn jetzt weiß ich auch 2020 war ein gutes Jahr für die Tiere im Garten :-) |
Ein paar Bilder nächtlicher Gartenbesucher
Dürre und Trockenheit im Garten
Der Sommer 2018 war für viele Pflanzen und Tiere im Garten eine Herausforderung und einige Sträucher und Bäume sind komplett vertrocknet. Manche Bäume haben zum Eigenschutz schon im August die meisten Blätter abgeworfen ( Bild 3 und 6 ). Für die Nadelbäume war es noch schlimmer. Nachdem sie durch die Trockenheit geschwächt waren, kam noch der Käfer dazu und gab ihnen den Rest. Alle Fichten im Garten sind mittlerweile komplett abgestorben.
Leider schloss sich der Sommer 2019 nahtlos an die Trockenheit vom Vorjahr an, so dass mittlerweile noch mehr Sträucher und Bäume vertrocknet sind und es für manch eine Pflanze und auch für einige Tiere schwierig ist hier im Garten zu überleben.
Auch 2020 war wieder einmal viel zu trocken und somit habe ich beschlossen kein Regenwasser ungenutzt in die Kanalisation zu entwässern, sondern vielmehr das anfallende Dachwasser der Nebengebäude und der kompletten Hoffläche in einen neu angelegten Teich zu entwässern. Auch dieser Teich ist ohne Folie und so kann ein Teil des gesammelten Wassers versickern, was wiederum dem Grundwasserspiegel hilft. Gleichzeitig ist so ein neuer Lebensraum für Amphibien und feuchtigkeitsliebende Pflanzen entstanden und sich gerade bei diesen sehr trockenen Wochen im Hochsommer sehr positiv auf das Kleinklima im Garten auswirkt :-)